Wurst ist gleich Wurst? Denkste. Spätestens auf dem Rost (bzw. der Grillplatte) unterscheiden sich die Würste. So manche eignet sich bestens als Grillwurst, andere dagegen gar nicht. Welche taugt, welche nicht, verrät dir eGriller.DE!
Ein Bratwurst vom Grill ist verdammt lecker. Kein Wunder: Die Bratwurst ist quasi die Grillwurst schlechthin. Andere Sorten sind hingegen nicht für den Grill geeignet. Weil diese im schlimmsten Fall krebserregende Stoffe freisetzen. Zugegeben nur geringe Mengen, gesund ist das dennoch nicht. Schauen wir uns also mal an, welche Wurstsorte für den Grill taugt. Und welche nicht.
Der Grillwurst-Klassiker: die Bratwurst
Der Klassiker schlechthin ist bereits genannt: die Bratwurst. Wobei das „Brat“ nicht von „braten“ stammt, sondern von „Brät“. Dieses ist wieder vom althochdeutschen Wort „brāto“ entlehnt, was für Muskelfleisch steht. Heute ist damit schlicht Hackfleisch oder fein gekuttertes Fleisch gemeint. Um die zur Herstellung nötige Konsistenz zu erhalten, mischt man das Brät mit Salz, Gewürzen und meist auch Wasser.
Apropos: Bratwürste bekommst du frisch beim Fleischer deines Vertrauens oder abgepackt im Supermarkt. Außerdem roh oder gebrüht. Wobei die zweite Idee wegen der Haltbarkeit die Norm ist. Rohe Bratwürste solltest du daher prompt brutzeln. Grob unterschieden ist diese Wurst zudem in grobe, mittelgrobe und feine Bratwurst.
- Die grobe Bratwurst
ist nur grob zerkleinert, ungefähr auf Erbsengröße. Das Fleisch stammt in der Regel vom Schwein. Dennoch enthält die grobe Bratwurst nur um die 20 Prozent Fett. Dafür ist der Geschmack sehr intensiv. Top: Grobe Bratwürste sind meist nicht umgerötet, also ohne Nitritpökelsalz hergestellt. Typische Vertreter der groben Bratwurst sind übrigens Fränkische Bratwurst, Hessische Bratwurst, Pfälzer Bratwurst, Rheinische Bratwurst, Rostbratwurst (Brühwurst), Schweinsbratwürstchen oder Treuchtlinger. - Die mittelgrobe Bratwurst
ist ein Mix aus grober und feiner Bratwurst. Der Fleischer mischt hierzu feines Grundbrät mit gröber zerkleinerten Fleisch. Das macht die Münchner Bratwurst, die Polnische Bratwurst oder die berühmten Nürnberger sowie Thüringer aus. Wobei diese zwei ebenfalls zu den Rostbratwürsten zählen. Diese gibt es also nicht nur grob, sondern auch mittelgrob. - Die feine Bratwurst
ist schließlich sehr fein zerkleinert. Und zwar so fein, dass du Fett oder Fleischstücke nicht mehr erkennen kannst. Das Fleisch ist außerdem meist vom Rind oder Kalb. Trotzdem hat die feine Bratwurst mehr Fett als die grobe: rund 30 Prozent. Dafür ist die feine Bratwurst milder im Geschmack. Typische Vertreter wären Rote Wurst, Rheinische Bratwurst oder Schlesische Bratwurst.
Für den Grill tauglich: Berner Würstchen & Co.
Die „gemeine“ Bratwurst ist natürlich nicht als einzige für den Grill geeignet. Eine gute Grillwurst gibt zum Beispiel auch das Berner Würstchen ab. Gehüllt in einen leckeren (weil würzigen) Speckmantel und mit Käse gefüllt ist das Berner allerdings nichts für die schlanke Linie. Weitere gute Grillwürste geben (mit Käse gefüllte) Käsegriller oder Käsekrainer und Bratwurstschnecken ab.
Gut ist übrigens, die Würste – speziell die Berner wegen ihrem gepökelten Speck – in einer Grillschale zu garen. Sonst könnten Fett oder Speck in die Glut tropfen. Das erzeugt schädliches Benzpyren und wirbelt zudem Asche auf. Isst du gern Asche? Eben. Bei der Schale solltest du wieder auf Alu verzichten. Durch Säure oder Salz könnte sich sonst das Aluminium lösen und ins Grillgut übergehen. Besser: Grillschalen aus Edelstahl, Keramik oder Emaille. Die kannst du wiederverwenden, was Geld spart und außerdem Mutter Natur freut.
Gepökelte Würste taugen nicht für den Grill
Auf der anderen Seite gibt es Wurstsorten, die so gar nicht als Grillwurst taugen. Und zwar solche, die gepökelt sind. Also mit Salz haltbar gemacht. Hier drohen dir und deinen Gästen sogar gesundheitliche Gefahren. Weil sich das enthaltene Nitritpökelsalz über der Glut in Nitrosamine wandeln kann, die als krebserregend gelten. Zu Krebs muss es beim Verzehr solcher Wurstsorten natürlich nicht kommen. Dennoch: Nitrosamine sind giftig. Daher rät die Deutsche Krebsgesellschaft von gepökelten Würsten auf dem Grill ab. Beziehungsweise generell von gepökelten Fleisch. Also auch Kassler, Leberkäse, Pökelfleisch.
Geräucherte Würste gehören ebenfalls nicht auf den Grill. Erstens weil auch diese vor Salz strotzen. Zweitens entstehen durch das Räuchern schon genug Schadstoffe, welche das Grillen noch mal erhöhen würde.
Tabu für den Grill sind daher
- Bockwürste
- Krakauer
- Knackwürste (Knacker)
- Wiener Würstchen
- Fleischwürste
Kurios: Gerade Wiener tauchen immer wieder als die Empfehlung zum Grillen mit Kindern auf. Legst du solche Würste trotzdem auf den Grill, schneide die Haut ein. So verhindert du das Platzen der Wurst. Wobei diese Würste eh weniger Garzeit brauchen, weil sie vorgegart sind.
Obacht gilt außerdem bei Phosphat. Zwar ist der gern als Stabilisator genutzte Zusatzstoff an sich unbedenklich, also nicht giftig. Aber: Bei Vielen ist der Phophatspiegel zu hoch. Auf Dauer kann ein zu hoher Spiegel zu Verkalkungen oder einer Überfunktion der Schilddrüse führen. Weniger ist also mehr.
So gelingt die perfekte Grillwurst
Mit Klassikern wie Bratwurst – Thüringer, Nürnberger und Co. – machst du jedenfalls nichts falsch. Die Bratwurst perfekt zu brutzeln, ist allerdings schon eine kleine Kunst. Mit ein paar Tipps gelingt dir die perfekte Bratwurst aber garantiert.
- Platzen
Grobe Bratwürste platzen nicht so schnell wie feine. Das ist zwar in punkto Geschmack egal, schaut aber auf dem Teller schöner aus. - Einschneiden
Hier hilft dir aber auch das Einschneiden der Wurst. Egal ob kreuzweise oder mehrere Schnitte parallel zueinander. - Wenden
solltest du die Bratwürste zudem mit einer Grillzange. Eine Gabel lässt dagegen (heißes) Wasser herausspritzen. Autsch! - (Nach)Würzen
ist übrigens unnötig. Weil das Brät bereits gut gewürzt ist. - Marinade
Hast du allerdings vom Fleisch etwas Marinade übrig, kannst du mit dieser die Würste einstreichen. - Öl
ist ebenfalls eine gute Idee. So bleiben die Würste nicht an Rost oder Platte kleben. - Fettarm
gibt es die Würste ebenfalls. Zum Beispiel als Geflügel- oder Rindswürste. - Exotischer
ist so manche Kreation vom Fleischer. Etwa Bratwürste aus Lamm. Oder teste Variationen aus anderen Ländern. Wie die Salsiccia aus Italien. Mmh… - Fertig
ist die Bratwurst, wenn sie eine schöne bräunliche Farbe hat und obendrein leicht knusprig ist. Ein Naturdarm ist hier übrigens im Vorteil.
Temperatur und Gardauer sind schließlich von Grillwurst zu Grillwurst verschieden. Weil es hier um Fleisch, Körnung, Dicke und Länge geht. Fünf Minuten bei anständig Hitze sind aber meist genug. Wichtiger ist eher das direkte statt indirekte Grillen. Eine Bratwurst gehört mitten auf die Glut bzw. Hitzequelle.
Eine gute Grillwurst liegt zudem still auf dem Grill. Bewegt sich die Wurst, enthält sie zu viel Wasser. Dieses kocht und lässt die Wurst „tanzen“. Zu viel Wasser ist natürlich ein No-Go. Hier lohnt ein Wechsel der Marke, was letzten Endes auch den Genuss verbessern dürfte.
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